Foto: Günter Lange (vorne v. l.), Gisela Kucknat, Bärbel Bremann, Sabine Eicker (Mitte v. l.), Gertrud Robbes, Günter Busse (hinten v. l.), Christine Hallmann, Valentina Stanojevic und Waldemar Schröder gehören zu den Wegbereitern, Begleitern und Mitarbeitern des Pflegekinderdienstes
Familien kommen zusammen und tauschen sich in lockerer Runde aus
Verschiedenste Gründe können dafürsprechen, dass ein Kind – zumindest zeitweise - nicht in seiner leiblichen Familie leben kann. Für Fälle dieser Art gründete der Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt im Oktober 2009 den AWO-Pflegekinderdienst, der im Auftrag des Jugendamtes des Kreises Herford ausgewählte Pflegefamilien für betroffene Kinder vermittelt.
Mit einem bunten Fest für Groß und Klein wurde jetzt das zehnjährige Bestehen dieses Dienstes gefeiert, der zurzeit 72 Pflegekinder in gut 60 verschiedenen Familien betreut. Dazu kommen 56 Kinder in knapp 50 Familien, die über den Pflegekinderdienst der Stadt Herford betreut werden, für den die AWO seit zwei Jahren gemeinsam mit dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) verantwortlich ist.
Gemeinsames Essen und Trinken, Spielen, Basteln und Klönen stand auf dem Programm, als jetzt Pflegefamilien aus dem gesamten Kreisgebiet sowie aktuelle und ehemalige Mitarbeiter des Pflegedienstes im AWO-Begegnungszentrum Hiddenhausen zusammenkamen. Neben den AWO-Kreisvorstandsmitgliedern Gertrud Robbes und Günter Lange waren als besondere Gäste Sabine Eicker und Günter Busse dabei, die vor zehn Jahren auf Seiten der AWO die Grundlagen für den Pflegekinderdienst geschaffen haben.
Vom Kreis Herford überbrachte Christine Hallmann, Abteilungsleitung der Sozialen Dienste für Jugend und Familie ein Grußwort, in dem sie neben der Zuverlässigkeit der Fachkräfte vor allem auch das Engagement der Pflegeeltern betonte. Valentina Stanojevic und Waldemar Schröder waren stellvertretend für das Jugendamt der Stadt Herford vor Ort.
„Heute wollen wir in lockerer Runde beisammen sein und ins Gespräch kommen“, erklärte Bärbel Bremann, Leiterin des AWO-Pflegekinderdienstes im Kreis. „Für die Kinder ist es wichtig, bei solchen Zusammenkünften zu erleben, dass sie als Pflegekinder nicht allein sind“, ergänzte die Diplom-Sozialpädagogin.
Sowohl für die Kinder als auch für die Pflegeeltern sei das Jubiläumsfest als entspanntes Miteinander gedacht, bei dem man sich austauschen und vernetzen könne, erklärte Gisela Kucknat, Geschäftsführerin des AWO-Kreisverbandes. Schulungen und Weiterbildungen für die Pflegeeltern fänden an anderer Stelle statt.
Der Bedarf an Pflegefamilien im Kreis Herford sei „eher wachsend als abnehmend“, stellte Bärbel Bremann fest. Außerdem benötige der PKD stets einen gewissen Pool an Pflegefamilien für die Dauer- und Bereitschaftspflege, um für jedes Kind eine passende Familie auswählen zu können.
„Deshalb suchen wir ständig nach weiteren Menschen, die sich vorstellen können, Pflegeeltern zu werden“, berichtete Bremann. Wer Interesse daran habe, könne sich direkt an die Pflegekinderdienste von Stadt und Kreis wenden.